Wer digital unterwegs ist, ist eingeladen, sich an den Adventssonntagen, am Heiligen Abend, den beiden Weihnachtsfeiertagen, Silvester, Neujahr, Dreikönigstag (6.1.) und am 2.2. (Lichtmess) sich hier einzuklinken, dem Gespräch zwischen GOTT und MENSCH an diesem Tag zu folgen und ein Bild zu betrachten.
Ihr Pfarrer Hosea Heckert
2. Februar 2024 –Mariä Lichtmess – Fest der Darstellung des Herrn im Tempel– Drüber Stehen
Mensch: Das sieht gar nicht so aus, als ob sich Maria und Josef um den kleinen Jesus groß kümmern müssten. Im Gegenteil: Der scheint ihnen die Welt zu erklären! Und die Eltern scheinen dem Sohn gut zuzuhören!
Gott: Deshalb bin ich ja als Mensch auf die Welt gekommen, damit ihr mir gut zuhört!
Mensch: Aber die beiden scheinen auch mit ihm zu diskutieren. So ganz können sie den Argumenten ihres Sohnes wohl noch nicht folgen.
Gott: Vielleicht trauen Sie ihrem Kind noch zuwenig zu und können es nicht fassen, dass er ihnen tatsächlich etwas zu sagen hat. Sie stecken fest in diesem Rollenverständnis, dass sie ja die Eltern sind und der Kleine ja das Kind...
Mensch: Du meinst sie sollen dem Kind mehr vertrauen als ihrem erwachsenen erfahrenen Verstand!?
Gott: Manchmal verstellt die Erfahrung den Blick für die Hoffnung, dass Unmögliches möglich werden könnte. Der Kleine scheint zu sagen: „Macht doch einfach mal. Ich bin dabei und helfe euch!“
Mensch: Ja irgendwie steht der Kleine drüber über allem!
Gott: Ja stell dich einfach neben ihn und du stehst mit ihm drüber! Genieße es! Das ist Weihnachten mitten im Jahr. Mit dem Christkind drüber stehen und so manches überstehen!
6. Januar 2024 –Epiphanias – Heilige Drei Könige– Okzident - Orient
Mensch: Das sind aber drei junge Königskinder! Aber sie stehen ja etwas unschlüssig da in der Wüste herum. Einer daddelt an seinem Handy herum. Statt Stern am Himmel gibt’s heute die Satellitennavigation!
Gott: Was es nicht unbedingt einfacher macht, mich als einen Neuanfang im Leben in der Futterkrippe zu finden.
Mensch: Manchmal habe ich wirklich den Eindruck, dass es mit diesen ganzen technischen Hilfsmitteln eher komplizierter geworden ist, den Weg zu finden. Ich bin schon mal dem Navigationsgerät in die völlig falsche Richtung gefolgt. Mein eigenes Orietierungsgefühl hat mir gesagt, das die Navigationsansage falsch sein muss. Aber ich bin trotzdem der Ansage gefolgt und musste dann einen Umweg von einigen Kilometern in Kauf nehmen, weil ich in die falsche Himmelsrichtung auf die Autobahn aufgefahren war.
Gott: Manchmal ist es eben doch besser, sich ganz natürlich zu orientieren und dem dann auch zu vertrauen, was das eigene Gefühl sagt. Ich glaube die drei Beduinen auf dem Foto bekommen das auch ohne Handy-Navigation gut hin.
Mensch: Die wirken wirklich sehr sicher. Gut orientiert eben!
Gott: In dem Wort steckt ja schon eine empfohlene Richtung drin. Weißt du das?
Mensch: Inwiefern? „Orient“ heisst doch „Osten“ oder?
Gott: Genau! „Sich Orientieren“ heisst dann: „sich nach Osten ausrichten“!
Mensch: Warum gerade nach Osten?
Gott: Weil im Osten die Sonne aufgeht, die einen neuen Tag, einen Neuanfang mitbringt, weil Bethlehem vom christlichen Abendland (Okzident) aus eben im Osten liegt. Das Lateinische, das die deutsche Sprache nachhaltig beeinflußt hat, war der Meinung, dass der Blick immer dahin gehen sollte, wo das Licht seinen Urprung hat. Jesus war ja dann auch einer, der Licht ins Dunkel gebracht hat wie die Sonne.
Mensch: Jeder Sonnenaufgang im Osten soll also immer wieder an Weihnachten erinnern, dass Du Licht ins Dunkel des Tages bringst, besser gesagt ins Dunkel der Nacht!
Gott: Du hast dich schon ganz richtig versprochen! Ich bringe auch Licht ins Dunkel des Tages!
Mensch: Daran werde ich mich jetzt jeden Morgen orientieren.
Gott: Dann wirst du im Laufe der Zeit ein Weiser aus dem Morgenland, der sich auch ohne Handy zurechtfindet und eine gesunde Orientierung hat.
1. Januar 2024 –Neujahr– Schaltjahr
Mensch: Das hat was, das Bild!!!
Gott: Ok. Was denn? Welchen Titel würdest du diesem Motiv geben?
Mensch: Mir fällt da so ein Satz ein dazu: „Komm vom dürren Ast auf den grünen Zweig?“
Gott: Könnte ja auch ein Slogan für das neue Jahr sein.
Mensch: Es strahlt schon Hoffnung aus, dieses Bild. Die Hand so in der Mitte zwischen dem scharf getroffenen dürren Ast, der vielleicht für das Vergangene stehen könnte und worauf sich die Hand ganz gelassen stützt. Dann öffnet sie sich in Richtung der noch unscharfen aber grünen lebendigen Zukunft im Hintergrund.
Gott: Ich finde die Hand lockt geradezu, sich dorthin zu orientieren. Sozusagen einzugreifen, in den unscharfen Hintergrund, damit aus ihm ein scharf gestellter Vordergrund wird.
Mensch: Mich beeindruckt besonders die Leichtigkeit, die diese Hand ausstrahlt. Als wäre es so leicht das Leben scharf zustellen, dass es klare Strukuren und Formen hat, die einen Sinn und Hoffnung erkennen lassen und Halt geben, wie es ein starker Ast tun kann.
Gott: Beim Fotografieren kommt es eben immer darauf an, was du in den Blick nimmst, was du scharf stellst mit dem Objektiv. Das was dir wichtig ist, nimmst du in den Fokus und so wird es scharf gestellt und damit erkennbar. Der Rest wird zum Hintergrund. Du kannst dir aussuchen, was du scharf sehen willst auf dem Bild und was unscharfer Hintergrund sein soll.
Mensch: Du meinst, mein Auge funktioniert ähnlich wie ein Kamerobjektiv und ich könnte mal den Fokus wechseln im neuen Jahr!?
Gott: Das klingt zwar wie ein recht banaler Vorsatz für das neue Jahr, aber wäre doch mal eine gute Übung: Das, was bisher im Hintergrund und verschwommen war, in den Fokus nehmen und in den Vordergrund rücken, scharf stellen und so etwas Neues entdecken...
Mensch: Es könnte sein, dass sich ein völlig anderes Bild ergibt.
Gott: Und ein ganz anderes Interesse entwickelt. Andere Menschen in den Blick kommen, die dich auf andere Gedanken bringen und auf neue Wege mitnehmen.
Mensch: Dann werd ich mal am Zoom meiner Augen etwas drehen im neuen Jahr.
Gott: Augen öffnen und aus der eigenen Blase heraus schauen, reicht wahrscheinlich auch schon.
Mensch: Verstanden! 2024 die Augen auf Weitwinkel.
Gott: Ein frommer Wunsch, den ich verspreche 366 Tage zu befördern!
Mensch: 366?
Gott: Schaltjahr! Du hast 2024 einen Tag mehr, um auf Weitwinkel zu schalten und auf den grünen Zweig zu kommen!
31. Dezember 2023 –Silvester– Pilgerschritt
26. Dezember 2023 –2. Christtag– Futterkrippe
25. Dezember 2023 –1. Christtag– Behütet
4. Advent – Heiligabend – Starten und Landen
Mensch: Das ist aber ein ungewöhnliches Weihnachtsmotiv für den Heiligen Abend heute....
17. Dezember 2023 – Darf ich bitten!
Mensch: Da tanzt aber jemand ganz schön aus der Reihe!
Gott: Ist das nun eher eine gute oder eine schlechte Eigenschaft?
Mensch: Kommt sicher auch die jeweilige Situation und Sichtweise an. In einer Tanzformation kommt es sicher nicht so gut, wenn eine Tänzerin oder ein Tänzer derartig ausschert und das Gesamtbild dadurch zerstört. Wenn in der Polititk oder in unserer Gesellschaft alle immer im Gleichschritt marschieren würden, dann wäre ein „Aus der Reihe Tanzen“ ja vielleicht doch mal ganz gut, um den Gleichlauf der Dinge aufzubrechen.
Gott: Du, das ist gar nicht so einfach einen einzelnen Menschen dazu zu bewegen.
Mensch: Ist ja auch nicht ungefährlich. In Russland wird man schon verhaftet, wenn man auf der Straße ein weißes Blatt in die Luft hält und man weiß nicht, ob man wieder heraus kommt.
Gott: Ich war schon immer froh, wenn ich in den letzten 4000 Jahren immer mal doch wieder einen Propheten finden konnte, der bereit war, aus der Reihe zu tanzen und Umkehr zu predigen.
Mensch: Der Prophet Jeremia wurde wohl in eine Folterbank gespannt und jeder auf dem Marktplatz konnte ihn schlagen und bespucken, hab ich in der Bibel gelesen.
Gott: Aber er hat nicht locker gelassen und den Menschen ins Gewissen geredet. Einige sind umgekehrt. Ein König hat dann sogar eine größere Reform eingeleitet.
Mensch: Na dann hatte er ja mehr Erfolg als „Fridays for future“ und die Klimakleber zusammen.
Gott: Die Katastatrophe, die er prophezeit hatte, ist dann trotzdem eingetreten. Es war schon zu spät und die Reformen waren nur halbherzig und nicht nachhaltig genug, so richtig umkehren wollten die meisten dann eben doch nicht.
Mensch: Mit Johannes dem Täufer ist es ja auch nicht gut gelaufen, als er den König Herodes öffentlich kritisiert hatte, wurde er in den Kerker geworfen und später hingerichtet. Aber immerhin hat er viele einfache Leute vom Volk dazu gebracht mit ihrer Taufe ein anderes Lebens zu beginnen, was sich wieder mehr an deinen göttlichen Maßstäben ausrichtet.
Gott: Ja genau. Jesus konnte dann darauf aufbauen und eigentlich eben auch schon auf allen aufmüpfigen Propheten vorher, die in ihrer gesellschaftlichen Situation aus der Reihe getanzt sind.
Mensch: Hat also eventuell doch eine positive Langzeitwirkung, wenn öfters mal jemand aus der Reihe tanzt...
Gott: Jesus hat schon einiges ins Rollen gebracht. Ich bin stolz auf ihn und alle anderen Aus-Der-Reihe-Tänzer vor ihm!
Mensch: Dann werd ich öfter mal versuchen, dieses Tänzchen zu wagen...
Gott: Darf ich bitten!?
10. Dezember 2023 – Kauft Wasser!
Mensch: Schau mal was ich letztens auf einem Friedhof in Marokko gesehen habe. Einen Stand eines Wasserverkäufers auf einem riesigen Friedhof am Atlantik. Der Wasserverkäufer sass im Schatten und hat auf Kunden gewartet. Die Toten können es ja nicht mehr werden...
Gott: Hoffentlich waren sie Zeit ihres Lebens auf der Erde gute Kunden da, wo gutes frisches Wasser angeboten wurde...Am zweiten Advent werden in den Gottesdiensten Texte gelesen, die das Ende der Welt in den Blick nehmen. So ein Friedhof hat etwas Endliches und Engültiges.
Mensch: Das finde ich ja auch, deshalb hat mich diese Zusammenstellung von Gräbern und Wasserflaschen dort bei 45 Grad im Schatten als Motiv fasziniert. Ich musste das irgendwie zusammenbringen auf einem Foto.
Gott: Noch interessanter wäre es ja, beide Symbole im Ganzen zusammen zu bringen!
Mensch: Grab steht für Ende und Tod. Wasser für Anfang und Leben. Botschaft: „Das Leben geht nicht unter?“
Gott: Klingt etwas hölzern muss ich sagen, aber ist eigentlich ein guter Gedanke. Fragen wir doch mal den Wasserverkäufer, der die Idee hatte, dass er dort Wasser an den Mann und die Frau bekommen könnte.
Mensch: Stimmt man verkauft Wasser nur dort, wo man einen Markt dafür vermutet. Potentielle Kunden, die die Toten nicht mehr sind. Dafür aber die sogenannten Hinterbliebenen.
Gott: Man könnte die Sicht auch wenden und sie auch als die jetzt an der vordersten Lebensfront Stehenden bezeichnen. Die Sturmspitzen auf dem Spielfeld der eben noch Lebenden, die jetzt nach vorne gerückt sind in der Reihe weil einige eben dieses Spiel verlassen haben.
Mensch: Und jede Sturmspitze braucht gut Wasser um bei der Hitze das Spiel herumreißen zu können.
Gott: Wenn Hinterbliebene zu lange am Grab stehen, besteht die Gefahr eben nur die Zeichen für den Untergang und das Ende zu sehen, nur die schlechten Nachrichten einzusammeln. Da ist es gut, wenn man dann über eine Kiste mit Wasserflaschen stolpert...
Mensch: … und so wieder – stolpernd - in den Sturmschritt mit Wasserflasche kommt!
Gott: Irgendwie schon. Das Leben geht weiter und du bist jetzt dran! Heute! Verlass die Bilder des in Stein gemauerten Endes und fang wieder an, nach dem Leben zu greifen, dass dir angeboten wird. Beteilige dich am Markt des Lebens, wo gehandelt wird und kein Stillstand herrscht, wo gefeilscht wird um den Preis für das Leben! Wo gesucht wird nach der richtigen Kaufentscheidung! Was ist heute dran, was brauche ich wirklich, dass es für mich und die nach mir noch ein Leben gibt? Wo wird mir das Wasser angeboten, dass ich gerade brauche, um den Stürmen des Lebens standzuhalten!? Sorry, das ist jetzt eine lange Predigt geworden...
Mensch: Es war immerhin keine klassiche Beerdigungsrede, wie es auf einem Friedhof naheliegen könnte. Eher ein Abgesang auf den Untergang.
Gott: Die Kurzform der langen Predigt heisst: Wasser marsch!
Mensch: Danke, das merkt sich gut.
6. Dezember 2023 – Nikolaus – Wundersame Angelegenheiten
Gott: Glaubst du an Wunder?
Mensch: Wenn ich an dich glaube, sollte ich diese Frage sicher mit JA beantworten.
Gott: Du solltest gar nichts - außer ehrlich sein mir gegenüber.
Mensch: Du fragst das sicher, weil der bekannte Bischof Nikolaus, der heute Namenstag hat, eine Menge Wunder getan hat.
Gott: Oder eine Menge, was die Menschen, die ihm anvertraut waren, als Wunder empfunden haben. Er hat konkret gehandelt, nicht nur gelabert und eben auch nicht „nur“ gebetet.
Mensch: Dass könnte ja heissen, dass wir Menschen aus der Angelegenheit ein Wunder machen - sozusagen aus der Mücke einen Elefanten...
Gott: Vielleicht wird aus der Mücke ein Elefant, aus der kleinen Angelegenheit ein großes Wunder einfach dadurch, dass es jemandem gelingt, Verantwortung zu übernehmen und sich tat-sächlich um eine Notlage zu kümmern.
Mensch: Beim Bischof Nikolaus waren es zum Beispiel der Hunger in seiner Stadt und die Familie, die drei Töchter nicht mehr ernähren konnte.
Gott: Er hat nicht weggeschaut, nicht nur über die schreckliche Lage geklagt. Kurz entschlossen hat er sich der durchaus ungelegen gekommenen Angelegnheit angenommen.
Mensch: Schönes Wortspiel: Er hat sich also mit dem Ungelegenen angelegt!
Gott: … und es zu SEINER Angelegenheit gemacht! So wie der Souvenirverkäufer hier auf dem Basar, der anstatt die wohlhabenden Touristen zum Kauf seiner Souvenire zu überreden, sich Zeit nimmt, das vereiterte Auge dieser räudigen jungen Katze sehr fürsorglich auszuwaschen. Gelegen kam ihm das sicher nicht.
Mensch: Vielleicht haben sich einige potentielle Käufer abgewandt und sind schnell weitergegangen. Chance verpasst!
Gott: Auf ein mögliches gutes Geschäft ja. Die Katze hat bei ihm den Kampf um die Aufmerksamkeit gewonnen und so neue Lebensqualität geschenkt bekommen! Das hatte echt was Heiliges, wie dieser Mann sich um das wunde Auge gekümmert hat.
Mensch: Aber eben ein „Heiliges Geschäft“, was sich für den Händler nicht auszahlen wird!
Gott: In Geld wohl eher nicht zwangsläufig. Vielleicht aber doch mehr in einer anderen Währung.
Mensch: Welche ist das und welchen Wert hat sie?
Gott: Nennen wir sie doch „Freude darüber - nicht Ohnmacht sich einredend - weggeschaut zu haben“. Nach dem Motto, was bringt es denn, wenn ich einer von tausend Straßenkatzen das Auge behandle.
Mensch: Der Bischof Nikolaus hatte wohl wirklich Freude daran! Da konnten sich die Leute wahrscheinlich drüber wundern.
Gott: Ich habe den Touristen, der die Fotos gemacht hat, übrigens dann aus dem Laden mit einem Souvenir kommen sehen, was nicht so preiswert aussah.
Mensch: Na wenn, da nicht auf das „Heilige Geschäft ein „unheiliges Geschäft“ auf dem Fuße gefolgt ist! Wahrscheinlich hat ihn der wundertuende Händer mit einem wundersamen Preis kräftig übers Ohr gehauen? Würde mich nicht wundern!
Gott: Selbst das würde dem Wunder, was da passiert ist, keinen Abbruch tun. Ich erwarte von keinem Menschen, dass er alle Wunder der Welt vollbringt, die so anfallen könnten. Aber in wichtigen Momenten Verantwortung übernehmen und beherzt handeln, da kann ich auch mal über gewisse Unkorrektheiten anderswo hinweg sehen... Wenn du über deinen gut bewachten Tellerrad hinaus weitsichtiger wirst, dann macht es mir natürlich mehr Lust dort länger hinzuschauen. Das bewirkt dann, dass ich bei deinen Verfehlungen automatisch nachsichtiger werde. Ich brauch ja dann meine Aufmerksamkeit zum Be-Wundern deiner neu erprobten Weitsichtigkeiten und wundersamen Angelegenheiten.
Mensch: Du bist ganz schön spitz heute in deinen Formulierungen...
Gott: Ich bin spitz auf deine Wunder, die die in diesem Advent durch deine Hand noch anstehen!
Mensch: Ist ins Auge gefasst, diese heilige Angelegenheit!
Gott: Genau. Ins Auge gefasst. Das hat der Mann der Katze ja auch. Ich sehe, wir verstehen uns.
1. Advent - 3. Dezember 2023
Mensch: Die hängen ja ganz schön rum da? Haben wohl nichts zu tun?
Gott: Hast du denn was zu tun?
Mensch: Na es gibt noch immer was zu tun. Na man darf sich nicht gehen lassen? Sagt meine Oma immer, die ist jetzt neunzig geworden. Sie geht zwar am Rollator, aber ist geistig topfit!
Gott: Aber die Leute auf dem Bild in diesem marokkanischen Hafen lassen sich irgendwie anders gehen, finde ich. Das ist nicht das, was deine Oma meint!
Mensch: Die Schiffe kommen und gehen, das Leben kommt und geht. Warten wir mal was kommt... So sehen die aus. Die lassen sich schon irgendwie gehen...
Gott: Es scheint aber auch gerade nichts Geschäftiges zu tun zu geben. Warum sollten sie dann auch geschäftig hin und her rennen?
Mensch: Offensichtlich können sie es sich leisten, einfach so im Hafen rumzuhängen.
Gott: Leistest du dir das nie? Ich finde ja, du hättest es durchaus verdient. Du bist immer sehr geschäftig am Tun und Machen. Wenn ich dich so tagsüber begleite, manchmal komme ich sogar außer göttlichen Atem, weil du wie ein Wiesel hin und her springst. Dann ist es eine geradezu akrobatische Aufgabe, dir - wie versprochen - immer nah zu sein! Wenn es bei dir ein bisschen ruhiger im Alltag zuginge, dass würde meinen göttlichen Atem etwas beruhigen!
Mensch: Ok, wir machen einen Deal. Ich leiste mir in diesem Advent mal jeden Tag so eine Rum-Häng-Sache! Dann hast du nicht so einen Stress mit mir! Würd ich für dich machen!
Gott: Wir können die Rum-Häng-Sache auch gerne gemeinsame ATEMPAUSE nennen oder als unser gemeinsames ATEM-HOLEN bezeichnen. Klingt besser und fühlt sich nicht so an, als ob wir dabei ein schlechtes Gewissen haben müssten. Mach es doch für dich und für mich und für uns! Wir suchen wie die Leute im Hafen dort einfach so einen Lieblingsplatz, wo wir mal - wie du sagst - einfach zweckfrei rumhängen und geniessen, dass die Zeit verstreicht.
Mensch: Du würdest dich dazu herablassen mit mir so einfach rumzuhängen?
Gott: Naja, herablassen, würde ja heißen, dass ich mich vom Himmel zu dir herablasse, aber ich bin ja eh mehr hier unten bei dir Mensch als im Himmel, also würde es dieses Wort nicht treffen. Sagen wir mal ich könnte es genießen, Dir beim Rumhängen Gesellschaft zu leisten und mal wieder in Ruhe mit dir zu quatschen.
Mensch: Dann vereinbaren wir also eine „Genuß-Zeit!“
Gott: Dieses Wort ist Musik in meinen Ohren! Ich werde dich erinnern!
Mensch: Eigentlich bin ich ja auch ein Genießer! Aber danke, dass du mich dran erinnert hast!
Für Informationen rund um den Pilgerweg kontaktieren Sie bitte:
Friedbert Reinert, CVJM Thüringen e.V.,
Tiefenbacher Str. 6 ; 07646 Tröbnitz
Telefon: +49 36428.51995 (bitte auch auf AB sprechen!)
Email: reinert(at)cvjm-thueringen.de