14.10. 13
Eröffnung des Tälerpilgerweges: Predigt in Talar und Trekkingschuhen
Sie waren seit Freitag auf dem Tälerpilgerweg unterwegs: Steffen Rödiger aus Bad Frankenhausen, Vertreter der St. Jakobus Gesellschaft, Gudrun Persicke aus Ottendorf, aktive Mitstreiterin in der Projektgruppe "Tälerpilgerweg", und Friedbert Reinert aus Tröbnitz, der das Vorhaben initiierte und nun koordiniert (v.l.). Foto: Carola Frindert
Tälerpilgerweg am Sonntag mit einem Festgottesdienst in der voll besetzten Kirche Lippersdorf eröffnet. Im Anschluss machten sich weit über 100 Leute gemeinsam auf, pilgerten über den "Weg der Steine" von der Pilgerkirche Lippersdorf zur Pilgerkirche Tröbnitz.
Lippersdorf/Tröbnitz. Eines Festgottesdienstes angemessen hatte Superintendent Arnd Kuschmierz Sonntag Nachmittag den schwarzen Talar angelegt. Unter der feierlichen Amtstracht aber trug er Trekkingschuhe. In diesem Fall durchaus passend, denn auch die rustikale Fußbekleidung trug dem Anlass Rechnung. Mit dem Gottesdienst in der Kirche Lippersdorf wurde der Tälerpilgerweg eröffnet. Im Anschluss machten sich weit über 100 Leute gemeinsam auf, pilgerten über den "Weg der Steine" von der Pilgerkirche Lippersdorf zur Pilgerkirche Tröbnitz. Der Superintendent ging mit ihnen.
"Wie könnte man einen neuen Weg besser einweihen, als ihn zusammen einfach zu gehen und zuvor in der Kirche innezuhalten und Gott zu begegnen", sagte Arnd Kuschmierz in seiner Predigt. Im wahrsten Sinne des Wortes sei im Kirchenkreis Eisenberg ein neuer Weg beschritten worden. Es sei kein glatter, gerader, asphaltierter Weg. Pilgern sei mehr als wandern. Es bedeute Anstrengung, Gedankenarbeit bei innerer Einkehr, Verzicht auf Bequemlichkeit, zog er die Parallele zu den Vorbereitungen des Projektes. Es seien viele Hürden zu nehmen und Stolpersteine zu beseitigen gewesen, zollte er allen Frauen und Männern Anerkennung, die zum Gelingen beigetragen haben.
Allein die Genehmigungen, beispielsweise für das Aufstellen von Schildern und Tafeln füllen ganze Aktenordner, hatte auch Pfarrerin Andrea Hertel auf die große Leistung aufmerksam gemacht, die von der Projektgruppe und ihren Mitstreitern vollbracht wurde, um "unsere schöne Gegend durch einen Pilgerweg begehbar zu machen".
Die Gelegenheit nahmen viele Menschen wahr. Die kleine Kirche war voll besetzt. Bis hinauf auf der zweiten Empore hatten Besucher Platz genommen. Und die meisten von ihnen schlossen sich dem sonntäglichen Pilgerzug an.
Während ihnen am Sonntag schönstes Spätsommerwetter hold war, starteten die ersten Pilger am Freitag bei strömendem Regen. "Die Fernsehleute vom Thüringenjournal haben aufgegeben, schnell ein paar Aufnahmen gemacht und wieder eingepackt", erzählte Gudrun Persicke lachend. Sie gehörte zu der Gruppe um Initiator Friedbert Reinert, die von Freitag bis Sonntag erstmals den gesamten Weg gegangen sind. Auf ihrem Fußmarsch erreichten sie gestern von Renthendorf kommend pünktlich zum Festgottesdienst den Pilgerort Lippersdorf.
Zweimal haben sie übernachtet, in einfachen Pilgerherbergen, der "Burg" am Pfarrhaus in Trockenborn und dem alten Pfarrhaus in Renthendorf.
Mit unterwegs war Steffen Rödiger aus Bad Frankenhausen. Der Vertreter der Region Mitteldeutschland in der Deutschen St. Jakobus Gesellschaft fiel auf mit seinem großen Hut und dem Pilgerstab. Er würdigte, dass der Tälerpilgerweg als "Initiative von unten" geschaffen wurde. Auch Erhard Bückemeier hob diesen Umstand hervor. Die Sparkassenstiftung habe hier fördernd gewirkt, weil durch das hohe Engagement von Freiwilligen das Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe wunderbar zum Tragen gekommen sei, sagte der Vorstand der Sparkasse Jena-Saale-Holzland. Genau wie der CDU-Landtagsabgeordnete Wolfgang Fiedler , Hartmut Weidemann, der Vorsitzende der Verwaltungsgemeinschaft "Hügelland-Täler" und Dietmar Möller, Erster Beigeordneter des Landrates, vertrat auch er Institutionen, die bislang das Vorhaben "Tälerpilgerweg" förderten.
Carola Frindert / 14.10.13 / OTZ
06.10.13
Lippersdorf/Tröbnitz: Projekt "Tälerpilgerweg" ist vollbracht
Friedrich Sauter und Hilmar Emmermacher (vorn von rechts) testen den Stempel, mit dem die Pilger unterwegs an den einzelnen Kirchenstationen ihren persönlichen Pilgerpass markieren können. Das Faltblatt zum Tälerpilgerweg sieht eigens Flächen dafür vor. Die beiden Männer haben zu Fuß die gesamte Strecke erkundet und über Sehens- und Wissenswertes am Weg recherchiert. Foto: Carola Frindert
Pilgerweg durch die Tälerdörfer nimmt Gestalt an
Am Bachufer in Tröbnitz steht bereits eine Übersichtstafel, auf der die Pilgestrecke ablesbar ist. Foto: Carola Frindert
Erste Tafeln sind am Rundweg aufgestellt. Ein Wegeabschnitt ist bereits markiert.
Tröbnitz. Der Pilgerweg durch die Tälerdörfer nimmt Gestalt an. Auf dem Rundweg von der Kirche Tröbnitz zu den Gotteshäusern in Untergneus, Trockenborn, Stanau, Strößwitz, Burkersdorf, Renthendorf und Lippersdorf sind erste Zeichen sichtbar.
In Lippersdorf steht eine gesponserte Bank vor der Kirche, in Tröbnitz sind die ersten Tafeln aufgestellt und der Abschnitt von Gneus nach Trockenborn ist markiert", berichtet Friedbert Reinert namens des Freundeskreises, der in ehrenamtlicher Arbeit das Projekt entwickelt und realisiert.
In den nächsten Wochen würden die Wegmarkierung und die Beschilderung fortgesetzt, Informations-Tafeln an den Kirchen und Bänke aufgestellt, heißt es weiter. Anlässlich des Mitteldeutschen Kirchentages am 21. und 22. September in Jena soll das Angebot vorgestellt werden. Bis dahin wolle man soweit sein, dass der Weg gut begehbar ist und unterwegs Plätze für Rast und innere Einkehr ausgewiesen sind, heißt es.
Die offizielle Eröffnung erfolgt am Sonntag, dem 13. Oktober, um 14 Uhr in der Kirche Lippersdorf. Mehr Informationen sind auf der Homepage, so zu den Akteuren, Gedanken zum Weg, Tipps und Unterkünfte unter www.tälerpilgerweg.de zu erfahren.
Carola Frindert / 30.07.13 / OTZ
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6.2.13
Projekt Tälerpilgerweg weit vorangekommen
Freuen sich über das Gedeihen des regionalen Pilgerweges: Hilmar Emmermacher und Friedrich Saupe (sitzend von links), Oliver Gimper, Dr. Dietmar Bachmann, Mike Blöthner, Friedbert Reinert, Kerstin Stammwitz, Veronika Walter-Koch, Peter Panzer, Claudia Pauli (stehend v.links).
Vor gut einem Jahr startete Interessengemeinschaft Tälerpilgerweg. Zum Kirchentag der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland im September in Jena ist der Start geplant.
Tröbnitz. Von A wie Andacht bis Z wie Zulassung reihte sich beim jüngsten Treffen "Pilgerweg" in der Tröbnitzer Pfarrscheune eine Vielzahl von Beratungspunkten aneinander. Was besprochen wurde, war sehr detailliert. Sehr konkret vereinbarte man folglich auch die Festlegung der weiteren Schritte. Beachtlich, angesichts der Tatsache, dass alles ehrenamtlich geschieht und erst gut ein Jahr vergangen ist, seit die Idee geboren wurde, einen regionalen Pilgerweg zu schaffen.
Beim Kirchentag der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland (EKM) am 22. September in Jena soll das Angebot präsentiert werden. "Bis dahin brauche ich sämtliches Informationsmaterial. Bis dahin muss der Weg begehbar und ausgeschildert sein. Bis dahin müssen in den Gemeinden der Pilgerkirchen die Verantwortlichkeiten klar sein", fasste Friedbert Reinert die Grundsatzanforderungen zusammen. Es gehe nicht um Perfektion und Vollständigkeit, sondern darum, die Basis für den Start hinzubekommen, sah sich der Initiator mit dem Kreis der engagierten Mitstreiter einig. Die haben bislang ganze Arbeit geleistet. Mit dem Logo, entwickelt vom Kunstverein "Klingenpresse" und der Einrichtung der Homepage durch Claudia Pauli aus Trockenborn, die auch den Flyer entwickelte, hat der Tälerpilgerweg ein Gesicht bekommen.
Mike Blöthner aus Trockenborn baute hölzerne Pilgerkirchen, genauer gesagt, die Tafeln für die als Pilgerstationen ausgewählten Gotteshäuser. Die Holzkonstruktionen folgen einer stilisierten Kirchenarchitektur. Im "Turm" ist Platz für den Stempel vorgesehen, den sich die Wanderer in ihr Pilgerheft drücken können. Schilder, Pfähle und Halterungen stehen bereit. Gefertigt wurden sie in der Roda-Werkstatt, finanziert durch Geld vom Kirchenkreis, durch Spenden und Eigenmittel sowie eine Zuwendung aus Lottoüberschussmitteln, für die sich Wolfgang Fiedler , Bürgermeister von Tröbnitz und CDU-Landtagsabgeordneter, eingesetzt hat.
Veronika Walter-Koch aus Erdmannsdorf hat eine Liste von Einkehrmöglichkeiten erarbeitet, ganz aktuell mit Kontaktdaten und Öffnungszeiten. Auch Bibeltexte für Andachtsplätze am Weg, die zur inneren Einkehr und der Hinwendung zu Gottes Schöpfung einladen, wurden bereits ausgewählt und zur Diskussion gestellt.
Die Wegführung ist klar, der Beschilderungsplan schon weit entwickelt. Hier bewährt sich die Zusammenarbeit mit dem Thüringer Tourismusverband Jena-Saale-Holzland, an diesem Abend vertreten durch Peter Panzer. Alle Strecken auf dem 53 Kilometer langen, in drei Tagesetappen mit insgesamt sechs Wegabschnitten eingeteilten Rundkurs wurden abgewandert. Im engen Zusammenwirken mit dem Forstamt und in Abstimmung mit der Verwaltungsgemeinschaft "Hügelland/Täler" werden Wegerechte und Haftungsfragen geprüft. In einigen, wenigen Fällen bedarf es noch der Zustimmung von privaten Flächenbesitzern, berichtete
Hilmar Emmermacher, der Wanderfreund Friedrich Saupe an seiner Seite weiß. Jetzt stehen die Gespräche in den Kirchgemeinden an. Die Gotteshäuser in Tröbnitz, Gneus, Trockenborn, Stanau, Burkersdorf, Renthendorf und Lippersdorf sollen Pilgerkirchen werden. Für die Zertifizierung braucht es das Bekenntnis der Kirchgemeinden, denn damit verbunden sind bestimmte Verpflichtungen. Als ganz wichtiger Punkt zum Beispiel die zuverlässige Öffnung der Kirchen für Pilgerer zu bestimmten Zeiten.
"Wann können wir endlich was Richtiges machen?", werde er oft gefragt, kam Friedbert Reinert auf Arbeitseinsätze zu sprechen. Nach der "Winterarbeit" für die organisatorische, rechtliche und inhaltliche Basis stehe mit dem "Praktischen" in Wald und Flur noch ein großer Kraftakt an. Den werde man angehen, sobald das Wetter es erlaubt. Dafür, aber auch für das weitere Schaffen an Schreibtisch und Computer sind Helfer nach wie vor willkommen.
Das nächste Treffen ist am 10. April 19 Uhr in der Pfarrscheune Tröbnitz
Carola Frindert / 06.02.13 / OTZ